Samstag, 2. Oktober 2010

Bewohnbarer Planet entdeckt

Der Erde so ähnlich wie kein anderer

Gliese 581g wird der Planet genannt, auf dem Forscher flüssiges Wasser finden. Dieser Himmelskörper ähnelt der Erde so sehr, dass er als bewohnbar bezeichnet wird. Das bedeutet jedoch nicht, dass Menschen dort leben können - noch nicht.

US-Astronomen haben außerhalb unseres Sonnensystems einen sogenannten bewohnbaren Planeten entdeckt. Der Himmelskörper "Gliese 581g" habe eine Atmosphäre. Zudem herrschen Temperaturen, die Wasser in flüssiger Form ermöglichten, berichten die Forscher der University of California in dem US-Fachmagazin "Astrophysical Journal". Bestätigen sich diese Erkenntnisse, dann ist "Gliese 581g" der Erde so ähnlich wie kein anderer bisher entdeckter Planet im All.

Der bewohnbare Trabant ist rund 20 Lichtjahre von der Erde entfernt und kreist zusammen mit weiteren Begleitern um den Heimatstern "Gliese 581", der den Forschern schon länger bekannt ist. Bereits 2007 hatten die Forscher vermutet, dass sich bewohnbare Planeten unter den Begleitern von "Gliese 581" finden lassen. Mit "Gliese 581g" ist ein Planet entdeckt worden, der das "überzeugende Beispiel für einen Planeten mit potenziellem Leben" darstellt, schreibt Studienautor Steven Vogt. "Die Tatsache, dass wir diesen Planeten so rasch und so nahe an unserem Sonnensystem gefunden haben, lässt vermuten, dass es noch zahlreiche weitere gibt", hofft der Wissenschaflter.

Nach Berechnungen der Forscher ist der bewohnbare Planet 1,2 bis 1,4 mal so groß wie die Erde, dabei aber drei bis vier Mal so schwer wie diese. Er umkreist "Gliese 581" in weniger als 37 Tagen, also zehn Mal so schnell wie die Erde. Zudem zeigt der Trabant seinem Heimatstern immer nur die gleich Seite. Das bedeutet, dass eine Seite hell und heiß, die andere jedoch dunkel und kalt ist.

Die Astronomen weisen in ihrer Studie darauf hin, dass die Eignung eines Planeten zu potenziellem Leben nicht unbedingt bedeute, dass Menschen dort leben könnten. Faktoren seien lediglich das mögliche Vorkommen von Wasser in flüssiger Form sowie das Vorhandensein einer schützenden Atmosphäre. "Gliese 581g" wurde in elfjähriger Observation von den Teleskopen am Mauna-Kea-Berg auf Hawaii entdeckt.

Freitag, 21. März 2008

Die hellste Sternenexplosion, die je gesehen wurde

Unter Astronomen gilt es als Sensation: Ein Nasa-Satellit hat die hellste Sternenexplosion registriert, die überhaupt jemals gesehen wurde. Sie war 2,5 Millionen Mal heller als die leuchtstärkste bisher beobachtete Supernova.

Die hellste Sternenexplosion, die je gesehen wurde

Eine gewaltige Sternenexplosion in tiefster Ferne des Alls fasziniert die Astronomen: Ein Nasa-Satellit hat am 19. März die hellste Explosion registriert, die jemals beobachtet wurde. Sie war 2,5 Millionen Mal heller als die leuchtstärkste bisher beobachtete Supernova, wie die amerikanische Pennsylvania State University berichtete. Der Gammastrahlen-Ausbruch war so hell, dass sein Licht sogar mit bloßem Auge zu sehen gewesen sei. Gammastrahlen-Ausbrüche sind nach dem Urknall die stärksten Explosionen im Universum.

Das am 19. März um 2.12 Uhr erfasste Licht des Sternengeschehens musste das halbe Universum durchqueren und damit 7,5 Milliarden Lichtjahre bis zur Erde zurücklegen. Damit ist das Phänomen das fernste bekannte Objekt, das von Menschen ohne Hilfsmittel am Nachthimmel wahrzunehmen war. Den bisherigen Rekord hielt die relativ nahe gelegene Galaxie M33, die in einer Entfernung von „nur“ 2,9 Millionen Lichtjahren zur Erde mit bloßem Auge zu sehen war, wie die US-Astronomen berichteten.

Wissenschaftler sind überwältigt


Aufnahme mit einem Ultraviolett-Teleskop

Über das vom Nasa-Satelliten „Swift“ registrierte Licht äußerten sich die Wissenschaftler überwältigt. „Innerhalb von 24 Stunden haben wir eine unglaubliche Aktivität am Himmel beobachtet - allein 5 Gammastrahlen-Explosionen und verschiedene andere Ausbrüche. Und in der Mitte von all diesem Geschehen war das leuchtendste Strahlen, das wir je gesehen haben“, sagte der Astronom und Astrophysiker Prof. David Burrows stellvertretend für die Wissenschaftler und Ingenieure an der Bodenstation von „Swift“ in der Nähe der Universität. „Der Ausbruch fegt alles hinweg, was wir bisher an Gammastrahlen- Explosionen gesehen haben“, sagte auch Nasa-„Swift“-Experte Neil Gehrels.

„Wir haben auf so einen intensiven Gammastrahlen-Ausbruch gewartet, seitdem „Swift“ vor drei Jahren mit der Beobachtung des Himmels begann“, sagte Burrows weiter. „Und nun haben wir so eine Strahlenintensität bekommen, dass sie mit dem bloßen Auge zu sehen war, obwohl ihre Quelle das halbe Universum entfernt liegt.“
Heller als die Sonne
Sein Fachkollege Derek Fox sagte, falls sich der Ausbruch in unserer Galaxie ereignet hätte, hätte er fast eine Minute lang heller geschienen als die Sonne. Die meisten Gammastrahlen-Explosionen erfolgen, wenn massiven Sternen die Energie ausgeht. Dann kollabieren ihre Kerne zu sogenannten Schwarzen Löchern oder Neutronensternen, wobei sie explosionsartig enorme Energie freisetzen.

Prof. Peter Meszaros, einer der Leiter des „Swift“-Teams, vermutet eine ungewöhnliche Kombination der Umstände, die zu dem außergewöhnlich hellen Leuchten beigetragen haben könnten. Wenn die Strahlen aus der Explosion auf Gaswolken treffen, könnten diese „Jets“ dadurch noch heißer werden, erläuterte er seine Hypothese. Die Astronomen katalogisieren die Super-Explosion unter der nüchternen Nummer GRB 080319B - das steht für den zweiten am 19. März 2008 registrierten Gamma-Ray Burst (GRB).
Text: DPA
Bildmaterial: NASA/Swift/Stefan Immler, et al., Pi of the Sky